6 - Die Herdstelle  (Den Audio-Guide finden Sie unten)

Hier wurde über dem offenen Feuer gekocht und anschließend am Tisch gegessen. Jeder Hausbewohner hatte seinen eigenen Löffel. Damit bediente man sich direkt aus der Pfanne oder einer gemeinsamen großen Schüssel. 

Die Ernährungsgewohnheiten in der Lüneburger Heide scheinen sich in den Jahrzehnten um 1800 tiefgreifend gewandelt zu haben. Bis dahin aß man frühmorgens Kohl- und Rübensuppe und im weiteren Verlauf des Tages Roggenbrot sowie Buchweizengrütze mit Magermilch.

Nach und nach ersetzte man die Grütze durch gekochte Kartoffeln. Der Kartoffelanbau war zwar arbeitsintensiver als der von Buchweizen, brachte dafür aber den doppelten Ertrag an Nährwert.
Daher wurde die Kartoffel zum Hauptnahrungsmittel der ländlichen Bevölkerung und kam zwei- bis dreimal am Tag auf den Tisch.

Auch der Hausgarten trug zur Ernährung bei. So wurde Kohl für den Winter als Sauerkraut eingelagert, Obst und Gemüse gedörrt oder Kartoffeln in Mieten frostgeschützt eingegraben. Das Verfüttern von gekochten Kartoffeln ermöglichte außerdem die Ausweitung der Schweinemast.

Fleisch und Wurst waren seltene und besondere Zugaben zum Essen. Man machte sie haltbar durch Dörren und Einsalzen – das Pökeln – oder indem man sie an der Herdstelle räucherte.

Darunter standen hölzerne Fettnäpfchen, um das herunter tropfende Fett aufzufangen, mit dem zum Beispiel Leder eingefettet wurde. Kamen Besucher ins Haus, konnte es passieren, dass sie einen begehrlichen Blick auf die oben hängenden Vorräte warfen und dabei versehentlich in eines der Fettnäpfchen traten!

Schauen Sie einmal genau hin! Dann entdecken Sie bestimmt eines dieser Fettnäpfchen.




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