22 - Die Flößerstube  (Den Audio-Guide finden Sie unten)

Hier erfahren Sie alles über die Holzflößerei. Ein Gewerbe, das für die Menschen in Winsen über viele Generationen große Bedeutung hatte und bis in die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts betrieben wurde.

In den heimischen Wäldern wurden Holzstämme geschlagen und auf den Flüssen Aller und Örtze dahin transportiert, wo es eine Nachfrage gab, hauptsächlich nach Bremen. Dort brauchte man viel Holz für den Bau von Häusern und Schiffen, aber auch zum Kochen und Heizen.

Um die Baumstämme transportieren zu können, band man sie zu Flößen zusammen. Die Flößer steuerten diese dann mit der Strömung flussabwärts. Der Rückweg wurde zu Fuß gemacht. Das Binden und Führen eines Floßes verlangte umfangreiches Wissen und viel Erfahrung. Nur so war es möglich, ein Floß sicher durch alle Flusswindungen und Wassergefälle zu steuern.

In Hochzeiten nahmen mehr als 1.000 Flöße pro Jahr diesen Weg nach Bremen. Damit war Schluss, als der Fluss Örtze immer mehr versandete und die Eisenbahn als neues Transportmittel auf kam.

Im Jahr 1996 knüpften Männer unserer evangelischen Kirchengemeinde an die alte Tradition an. Sie wollten die Flößerei selbst ausprobieren und bauten unter Anleitung eines erfahrenen Flößermeisters ein traditionelles Floß. Und es funktionierte. Drei Tage lang fuhren sie mit dem Floß die Aller hinunter.

Der Erfolg beflügelte die Teilnehmer der Fahrt. Sie wollten es nicht bei diesem einmaligen Erlebnis bewenden lassen und gründeten im Jahre 1997 im Winser Heimatverein den Arbeitskreis „Die Winser Flößer“ – 
mit dem Ziel, die Geschichte der Winser Flößerei an die heutige Generation zu vermitteln.




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