3 - Die Bauern  (Den Audio-Guide finden Sie unten)

Bis 1850 hatten die Bauern hierzulande einen geringen Lebensstandard, nicht zuletzt wegen der minderwertigen Sandböden. Daher war die Nahrung am Ende des Winters oft knapp, sodass die Fastenzeit eine wirkliche Zeit der Entbehrungen war.

Als ein guter Bauer galt derjenige, der sich durch Kraft, Fleiß und Sparsamkeit auszeichnete. Sein Hof sollte möglichst alle benötigten Produkte selbst herstellen. So gab es hinter dem Haus meist einen schmalen, langgestreckten Garten, in dem Gemüse, Obst und Kräuter zur Selbstversorgung geerntet wurden. Die Felder und Äcker lagen weiter entfernt. Dort baute man Getreide, Buchweizen und Kartoffeln an.

Außerdem wurden verschiedene Tiere gehalten: Vor allem Rinder, aber auch Schweine, Ziegen, Schafe und Kleinvieh. Wohlhabendere Bauern hatten zusätzlich Pferde. Diese Vielfalt verhinderte produktionstechnische Fortschritte durch Spezialisierung, wie sie heute üblich sind.

Durch die sogenannte Bauernbefreiung im 19. Jahrhundert wurden die Bauern von Pächtern zu Eigentümern des bewirtschafteten Landes. Besondere Tüchtigkeit bzw. schlechtes Wirtschaften wirkten sich nun stärker aus als früher. So machte manch’ einer Karriere, andere gingen pleite.

Zudem sorgten Agrarreformen dafür, dass die zuvor gemeinschaftlich genutzten Flächen aufgeteilt wurden und dass die verstreut gelegenen Ackerflächen zusammen gelegt wurden. Gewinner der Reform waren meist die Vollbauern, die nun über mehr Land verfügten und ihre Felder besser bewirtschaften konnten. Verlierer waren diejenigen Bauern, die sowieso schon nicht von ihrem Hof leben konnten. Auch Handwerker und andere, die kein Land besaßen, gerieten derart in Armut, dass viele von ihnen auswanderten – vor allem nach Amerika.

 
Wir laden Sie nun ein, unser großes Bauernhaus zu besichtigen, das Hauptgebäude der Museumsanlage. Im Inneren erwarten Sie spannende Informationen zu vielen Aspekten des bäuerlichen Lebens.


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